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Erzengel %u2502 Aquarell %u2502 48x68 cm %u2502 1998Franz Heinz: Immer wieder greifen Sie in Ihrem Werk mythologische und biblische Motive auf. Verbindet sich damit, neben der markanten Bildhaftigkeit dieser Motive, eine tragende pers%u00f6nliche Sinnfindung - m%u00f6glicherweise als Alternative zurOberfl%u00e4chlichkeit unserer Zeit?Walter A. Kirchner: Wie gut hatten es doch die alten Meister, als Religion und Mythologie noch eine unersch%u00f6pfliche Quelle f%u00fcr die k%u00fcnstlerische Inspiration waren. Heute fehlen beide. Dennoch kann sich derK%u00fcnstler der Erkenntnis nicht entziehen, dass die alten Mythen ihre kreative und ideelle G%u00fcltigkeit bewahrthaben. Nicht ihre Aktualisierung kann das Ziel sein, sondern die zeitgem%u00e4%u00dfe Verinnerlichung desimmerw%u00e4hrenden Menschlichen, das Religion und Mythen in einmaliger Intensit%u00e4t aufzeigen.153

